SD

Struma

Die Struma selbst ist ein Symptom verschiedener Schilddrüsenkrankheiten und inkludiert:

  1. Struma diffusa (einfache Vergrößerung der Schilddrüse)
  2. Struma nodosa (knotige Vergrößerung der Schilddrüse)

Beschwerden

Die häufigsten Beschwerden sind:

  1. Globusgefühl
  2. Druckgefühl am Hals
  3. Schluckbeschwerden
  4. Heiserkeit
  5. Kosmetische Beschwerden

Struma diffusa

Struma diffusa bedeutet die Vergrößerung der Schilddrüse um mehr als 10% unabhängig von der Funktion. Das Schilddrüsenvolumen beträgt bei erwachsenen Frauen bis 18 ml und bei erwachsenen Männern bis 25 ml. Die Vergrößerung der Schilddrüse kann Druck auf Nachbarorgane wie Luftröhre, Speiseröhre, Gefäße und Nerven ausüben.

Therapie

  • Jod: verhindert die Zellvermehrung
  • Levothyroxin (T4): verhindert die Zellvergrößerung
  • Operation: Bei Druck auf die Luft- oder Speiseröhre sollte die Schilddrüse operativ entfernt werden.

Struma nodosa

Knotige Veränderungen der Schilddrüse.

Die Knoten können wie folgt eingeteilt werden in:

  1. Adenome
  2. Zysten
  3. Heiße Knoten
  4. Kalte Knoten

Adenome

Die Adenome sind gutartige Knoten, eher klein mit normaler Funktion. Da sie selten Beschwerden verursachen, bleiben diese Adenome häufig unentdeckt.

Therapie

  • Jod: verhindert die Zellvermehrung
  • Levothyroxin (T4): verhindert die Zellvergrößerung

Grundsätzlich ist die Behandlung von Adenomen nicht unbedingt notwendig. Bei Beschwerden wird jedoch die Kombination von Levothyroxin (T4) und Jod gegenüber von einem der beiden bevorzugt. Diese wachstumshemmende Therapie wird als Suppressionstherapie bezeichnet. In seltenen Fällen, bei begründetem Verdacht auf bösartige Veränderungen, sollte die Schilddrüse operativ entfernt werden.

Zysten

Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Knoten. Sie sind eher gutartig und machen keine Beschwerden. Zysten können sich aber auch im Gegensatz zu Knoten schnell vergrößern. In solchen Fällen kann eine Zyste zu Beschwerden führen und sollte kontrolliert und falls nötig behandelt werden.

Therapie

Bei kleineren Zysten wird zur Behandlung die Zystenflüssigkeit mittels Punktion vollständig abgesaugt. Danach verschwinden kleinere Zysten meist endgültig. Bei grösseren Zysten hingegen sind wiederholte Flüssigkeitansammlung und Rückfall die Regel. Eine operative Entfernung der Schilddrüse ist bei Verdacht auf bösartige Veränderungen, erfolglosen Punktionen und anhaltenden Beschwerden angezeigt.

Heißer Knoten

Bei dieser Krankheit kommt es zu gehäuftem Auftreten von Schilddrüsenzellen, die selbsttätig sind (von der übergeordneten TSH-Regulation und dem Hypophysen-Regelkreis unabhängig sind). Das bedeutet, dass sie in Unabhängigkeit von TSH-Stimulation wachsen und funktionieren. Liegen die autonomen Zellen in einem einzelnen Knoten vor, nennt man das unifokale Autonomie oder Heißer Knoten.

Die häufigsten Symptome sind: Innere Unruhe, Herzklopfen, Schlafstörung, Schweißausbrüche und Wärmeüberempfindlichkeit.

Therapie

  • Operative Entfernung
  • Radiojodtherapie
  • Thyreostatika wie Thiamazol, Carbimazol, Perchlorat (kurzfristig)
  • Betarezeptorblocker (kurzfristig)
  • Vermeiden von größeren Jodmengen (kurzfristig)

Kalter Knoten

Wenn ein sonographisch gefundener Knoten in der Schilddrüse, szintigraphisch keine bzw. eine verminderte Funktion zeigt, wird er kalter Knoten genannt. Bei kalten Knoten besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sie entarten und bösartig werden. Aus diesem Grund müssen die kalten Knoten genau untersucht und kontrolliert werden.

Therapie

Solange ein echoarmer Knoten im Durchmesser kleiner als 5 mm misst, ist keine operative Entfernung notwendig. Jährliche sonografische Kontrollen sind aber angezeigt.

Echoarme, kalte Knoten zwischen 5 und 10 mm Durchmesser bedürfen keiner Behandlung, werden jedoch alle 6 Monaten sonographisch kontrolliert.

Bei kalten Knoten mit über 10 mm Durchmesser ist eine sonografisch gesteuerte Feinnadelpunktion sinnvoll. Ist diese unauffällig, kann der Knoten weiterhin in 6-monatigen Abständen sonografisch kontrolliert oder alternativ durch eine wachstumshemmende Therapie mit Levothyroxin behandelt werden. Im Zweifelsfall sollte die Punktion umgehend wiederholt, und in nicht abzuklärenden Fällen die Schilddrüse operativ entfernt werden. Bei Krebsverdacht anhand des Ergebnisses der Feinnadelpunktion ist die Schilddrüse ebenfalls operativ zu entfernen.

Bei grösseren Knoten, Auftreten von mechanisch bedingten Beschwerden, bestimmten sonografischen Kriterien wie unregelmässiger Begrenzung des Knotens, erhöhter Durchblutung im Zentrum, nachweisbarem Wachstum oder Mikroverkalkungen im Knoten wird trotz unauffälliger Feinnadelpunktion eine operative Entfernung der Schilddrüse empfohlen.